Können Lebensmittelallergien wieder verschwinden?
Einige Allergien können dauerhaft bleiben, einige Lebensmittelallergien können jedoch auch vorübergehen. Hier sind einige Statistiken, die zeigen, welche Allergien bei Kindern womöglich wieder verschwinden und welche wahrscheinlich dauerhaft sind.
- Milch, Soja, Eier und Weizen. Unglaubliche 80 bis 95 Prozent der Kinder sind bis zum Alter von 5 Jahren nicht mehr gegen Milch, Soja, Eier und/oder Weizen allergisch.9
- Milch (Säuglinge). Etwa 50 Prozent der Säuglinge mit einer Milchallergie entwickeln, eine Toleranz gegenüber Milch, bis sie 12 Monate alt sind.9
- Sesam. Eine Sesamallergie scheint früh im Leben aufzutreten, und laut einer Studie hält sie bei 80 Prozent der Kinder weiter an. Wenn die Sesamallergie wieder verschwindet, geschieht dies normalerweise im Alter von etwa 6 Jahren.10
- Erdnüsse, sonstige Nüsse, Fisch und Schalentiere. In 80 bis 90 Prozent der Fälle bleiben Allergien gegen Erdnüsse, sonstige Nüsse (z. B. Mandeln, Paranüsse, Cashews, Haselnüsse, Pekannüsse , Pistazien, Walnüsse usw.), Fisch und Schalentiere ein Leben lang bestehen.9
Warum verändern sich Allergien?
Warum haben Sie jetzt Allergien, wenn dies vorher nicht so war? Warum sind Ihre Allergiesymptome plötzlich verschwunden?
Wir wissen, dass das Immunsystem und die Exposition eine Rolle bei Allergien spielen, demnach kann eine Veränderung dieser Dinge auch zu Schwankungen bei Allergien führen. Hier sind einige Faktoren, die Allergien im Laufe der Zeit beeinflussen können.
Schwankungen des Immunsystems
Ihr Immunsystem schwankt ständig, wenn es sich an Eindringlinge anpasst, bekannte Feinde abstößt, Toleranzen entwickelt und verliert usw.11 Zudem gibt es unzählige Dinge, die Ihr Immunsystem sowohl schädigen als auch stärken können. So können zum Beispiel Veränderungen des Verdauungstrakts die Immunreaktionen beeinflussen und zur Entwicklung von Lebensmittelallergien führen.12
Auch das zunehmende Alter spielt eine wichtige Rolle. In einigen Fällen können Allergien bei Kindern wieder verschwinden. Umgekehrt kann es aber auch sein, dass ältere Menschen als Folge eines alternden Immunsystems Allergien entwickeln.12
Laut einem Artikel im Peer-Review-Online-Fachmagazin Aging and Disease verändert sich das Immunsystem mit zunehmendem Alter erheblich, da einige Funktionen aktiver werden, während andere abnehmen. Diese Veränderungen können zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen und Autoimmunerkrankungen führen; außerdem können sie ältere Menschen einem höheren Risiko für Lebensmittelallergien aussetzen.12 Allergien können oft bis ins hohe Alter andauern und gelegentlich auch erst bei älteren Menschen auftreten.13
Stress, Adipositas und Hormone
Einige sind der Meinung, dass Stress Ihr Immunsystem beeinflusst und somit Allergien indirekt begünstigen kann. Andere weisen außerdem darauf hin, dass Stress zwar nicht die eigentliche Ursache von Allergien ist, Allergien aber sicherlich verschlimmern kann, da Stress unter anderem Hormone und Histamin freisetzt, welche die Allergiesymptome verstärken können.12
Ebenso können eine Gewichtszunahme und Adipositas das Immunsystem beeinträchtigen und möglicherweise dazu führen, dass Allergie- und Asthmasymptome sich weniger gut kontrollieren lassen. Außerdem kann das Immunsystem abhängig von hormonellen Verschiebungen schwanken. Es gibt zumindest einzelne Berichte darüber, dass Schwangerschaft, Menopause und Pubertät mit allergischen Veränderungen in Verbindung gebracht werden können.14
Umweltveränderungen
Da bei Allergien die Exposition eine Rolle spielt, können verschiedene Umgebungen zu Veränderungen der Allergien führen. So kann es beispielsweise sein, dass man bei Auslandsreisen auf neue Allergene trifft und neue Allergiesymptome entwickelt.6 Ein häufiger Grund dafür, warum Menschen an neuen saisonalen Allergien erkranken, ist der Umzug von einer geografischen Region in eine andere. Das bedeutet, jeder Standort zeichnet sich durch eine einzigartige Mischung aus Vegetation aus, die bei einigen Menschen zu einer Zunahme und bei anderen wiederum zu einer Verringerung der Allergien führen kann.15
Denken Sie jedoch daran, dass es manchmal etwas dauern kann, bis man Allergiesymptome entwickelt. Bei Pollen ist es beispielsweise so, dass es womöglich einige Pollensaisons lang dauert, bis man vollständig sensibilisiert ist und Symptome entwickelt. Daher treten Pollenallergien in der Regel bei Kindern ab 3 Jahren auf. Symptome, die durch Allergene in Innenräumen (z. B. Schimmelpilz, Hausstaubmilben usw.) ausgelöst werden, können hingegen bereits im Alter von 1 Jahr auftreten, wahrscheinlich weil das Kind diesen Allergenen – im Gegensatz zu saisonalen Allergenen – täglich ausgesetzt ist.16
Warum ist es wichtig, Allergien zu identifizieren?
Um Allergiesymptome lindern zu können, ist es wichtig zu wissen, wodurch sie verursacht werden. Schließlich können Sie die Allergenexposition nicht reduzieren, wenn Sie nicht wissen, was Sie vermeiden müssen.
Insbesondere weil sich die Schwere der Allergie unerwartet von leichten Symptomen hin zu lebensbedrohlichen Reaktionen wie einer Anaphylaxie entwickeln kann, ist das Verständnis der Auslöser von größter Bedeutung. Und da sich Allergien jederzeit verändern können, können Sie sich nicht auf Informationen von Allergietests verlassen, die vor 5, 10 oder 20 Jahren durchgeführt wurden.
Ein einfacher Test, der als Bluttest auf spezifisches IgE bezeichnet wird, kann Ihrem Arzt zusammen mit Ihrer Symptomanamnese und einer körperlichen Untersuchung dabei helfen, Ihre Allergien zu diagnostizieren. Bevor Sie aber einen Termin bei Ihrem Arzt vereinbaren, können Sie unseren Symptomtracker nutzen, um ein umfassendes Profil zu erstellen, das Sie zusammen mit Ihrem Arzt besprechen können, um zu entscheiden, ob ein Bluttest auf spezifisches IgE das Richtige für Sie ist.